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Brotbotschafterin Dorothee Bär im Interview

Brotbotschafterin Dorothee Bär im Interview

„Was ich tue, tue ich mit absoluter Leidenschaft“

Dorothee Bär hatte bereits viele Ämter inne. So war sie zwischen 2018 und 2021 Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung. Seit Dezember 2021 ist sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie und Kultur. Nun wurde sie vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zur neuen Brotbotschafterin 2024 ernannt. Schon vor der Amtsübernahme am vergangenen Dienstag in Berlin beantwortete sie BROTpro einige Fragen.

Auf einer feierlichen Gala in Berlin übernahm Dorothee Bär das Amt als Brotbotschafterin 2024

BROTpro: Frau Bär, wann haben Sie zuletzt Brot gekauft und für welches haben Sie sich entschieden?
Dorothee Bär: Meine jüngste Entdeckung war ein Apfel-Zimt-Brot zur Weihnachtszeit. 

Welches ist Ihr Lieblingsgebäck?
Eigentlich habe ich kein Lieblingsgebäck. Aber einer meiner absoluten Favoriten sind Seelenspitzen, eine fränkische Spezialität.

Sie sind vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zur Brotbotschafterin 2024 berufen worden. Welche persönlichen Ziele verbinden Sie mit diesem Amt?
Als ehrenamtliche Brotbotschafterin will ich in dieser Zeit so viele Betriebe wie möglich kennenlernen. Ich möchte nicht nur Botschafterin des Deutschen Brotes, sondern vor allem Botschafterin des Bäckerhandwerks sein. Es gibt über 3.000 Brotspezialitäten, von denen ich in den kommenden Monaten ganz viele probieren werde. Darauf freue ich mich sehr. 

Bär ist Nachfolgerin des scheidenden Brotbotschafters Lars Klingbeil (links), der versprach, dem Backhandwerk gewogen zu bleiben

Haben Sie selbst – vielleicht zu Hause – als Brotbäckerin bereits Erfahrungen sammeln können?
Ich backe mit Leidenschaft Kuchen und Torten, das Brotbacken überlasse ich den Profis des Backhandwerks.

Welches Handwerk würden Sie gerne von der Pike auf lernen, wenn Sie heute eines wählen dürften?
Ich finde viele Handwerksberufe sehr spannend. Ich hätte mir beispielsweise vorstellen können, Schreinerin zu werden. Mit den Händen etwas zu erschaffen, wie etwa Handwerksbäcker und -bäckerinnen es tagtäglich tun, ist faszinierend und sehr erfüllend. 

Auf Instagram definieren Sie sich als Mama, Politikerin, Fränkin, Bayerin, Teilzeit-Berlinerin, aber auch als Gamerin und Jägerin. Brauchen Sie den Nervenkitzel und die Herausforderung?
Ja, tatsächlich mag ich die Abwechslung und vor allem volle Power. Was ich tue, tue ich mit absoluter Leidenschaft.

Sie sind mit Politik aufgewachsen, Ihr Vater war Bürgermeister. Bereits als Schülerin engagierten Sie sich in einer Partei. Welches Bedürfnis steckte damals dahinter?
Ich wollte noch nie am Spielfeldrand stehen und zusehen. Etwas für seine Heimat zu tun, mitzuarbeiten und zu gestalten, ist für mich eine sehr starke Motivation. Und ich liebe Menschen einfach.

Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Dr. Friedemann Berg (ganz links) sowie Bäckerpräsident Roland Ermer (2. von rechts) mit geballter Polit-Prominenz, von links: Gitta Connemann (Brotbotschafterin 2022), Cem Özdemir (Bundesminister und Brotbotschafter 2017) sowie Lars Klingbeil (Brotbotschafter 2023)

Inwiefern ist Ihre Motivation heute eine andere?
Meine Motivation hat sich über die Jahre eher noch gesteigert. Ich möchte etwas bewegen und mitgestalten. Das ist auch heute mein Antrieb. Seit ich allerdings auch noch Mutter bin, bin ich in meinen Augen eine noch bessere Politikerin geworden.

Über die Politik hinaus engagieren Sie sich in zahlreichen Verbänden, unter anderem in der Lebenshilfe Haßberge, die sich für positive Bedingungen für Menschen mit Behinderung einsetzt. Welchen Bezug haben Sie persönlich zu diesem Thema?
Die Würde eines jeden Menschen ist gleichermaßen unantastbar. Dafür setze ich mich ein. 

Sie haben sich auch sehr intensiv mit dem Thema Digitalisierung befasst. Wo sehen Sie durch die Digitalisierung Chancen für das backende Handwerk?
Die Digitalisierung bietet viele Chancen, die es zu nutzen gilt. In Bäckereien gibt es viele Möglichkeiten, effizienter zu werden. Ganz konkret sind etwa die 24/7-Läden, der Onlinehandel oder auch teilautonome Läden eine spannende Entwicklung, gerade für den ländlichen Raum.

Zum Abschluss: Wenn Sie ein Gebäck wären, welches wären Sie – und warum?
Ich wäre wohl am liebsten ein Bamberger Hörnla. Und das nicht nur, weil es das Lieblingsfrühstück unseres Sohnes ist … (lacht)

 

Bilder: Markus Nass / Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks
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Edda Klepp

Edda ist Chefredakteurin bei BROTpro und BROT. Seit 2016 bewegt sie sich in der backenden Branche und ist auch privat eine begeisterte Brotbäckerin. Wenn sie nicht gerade schreibt oder Teige knetet, ist sie häufig unterwegs zu Reportagen und Konferenzen oder lässt die Seele baumeln bei einem guten Buch und einer Tasse Tee.