Mit Inhalten von der Masse abheben
Professionelle Facebook-Fanpage gestalten
Mehr als 80 Millionen Unternehmen sind auf Facebook präsent und buhlen um die Aufmerksamkeit von weltweit fast drei Milliarden Nutzerinnen sowie Nutzern. Allein in Deutschland sind monatlich rund 47 Millionen Menschen bei Facebook aktiv. Um als Bäckerei mit einer Fanpage auf der Plattform erfolgreich zu sein, braucht es relevante Inhalte mit Mehrwert für die eigenen Zielgruppen. Mit diesen zehn Tipps gelingt es, sich vom Wettbewerb abzuheben.
Facebook ist nach wie vor das generationsübergreifend beliebteste Netzwerk der Deutschen. Etwa 47 Millionen von ihnen verbringen dort jeden Monat aktiv Zeit. Weltweit sind es sogar annähernd drei Milliarden. Sie pflegen Freundschaften, vernetzen sich mit Arbeitskontakten und auch mit Unternehmen. Um als Bäckerei mit der Kundschaft und potenziellen Arbeitskräften in Kontakt zu treten, bietet sich eine offizielle Facebook-Fanpage an.
Weltweit nutzen diese Option allerdings auch rund 80 Millionen andere. Dennoch kann man mit einer solchen Fanseite aus der Masse hervorstechen und sich clever positionieren. Im ersten Schritt ist der Unterschied zwischen einer Facebook-Fanpage und dem privaten Facebook-Profil wichtig.
Vernetzungsmöglichkeiten
Um auf der Plattform agieren zu können, muss man zunächst ein Facebook-Profil anlegen. Für die Erstellung eines solchen Profils hat Facebook klare Regeln festgelegt: Es muss eine Privatperson dahinter stecken und es muss mit dem echten Namen angelegt werden. Wer den Regeln zuwider handelt, riskiert, von Facebook irgendwann gesperrt zu werden.
Private Facebook-Profile können sich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern vernetzen, allerdings ist die Zahl möglicher Kontakte auf 5.000 begrenzt. Beiträge auf privaten Facebook-Profilen sind nicht im Voraus planbar, zudem kann man sie auch nicht bewerben und es gibt keine statistischen Auswertungen dazu. Jedes Facebook-Profil wird zudem nur von einer Person verwaltet.
Anders sieht es da bei einer Facebook-Fanpage aus. Hier können mehrere Personen in unterschiedlichen Rollen mitarbeiten, die ein privates Facebook-Profil haben. Dabei legt der Seiteninhaber oder die Seiteninhaberin fest, wer über welche Bearbeitungsrechte verfügt. Die Zahl der Followerinnen und Follower bei Facebook-Fanpages ist unbegrenzt.
Beiträge auf Facebook-Fanpages können vorausgeplant und auf Wunsch bereits mit geringem Budget beworben werden. Darüber hinaus bietet die Plattform umfangreiche statistische Auswertungen über den Erfolg einzelner Postings auf den Fanseiten an.
Eine dritte Möglichkeit, sich auf Facebook zu vernetzen, sind Facebook-Gruppen. Sie sollen hier nicht unerwähnt bleiben, obgleich sie für Bäckereien zum Zwecke der Kundenbindung und Personalakquise zu vernachlässigen sind.
Um eine Gruppe anzulegen, benötigt man ebenfalls ein privates Facebook-Profil. Mitglieder müssen einer Gruppe gezielt beitreten. Näheres zu den verschiedenen Funktionen der drei Facebook-Vernetzungsmöglichkeiten findet sich im Kasten unten.
Einrichtung der Fanpage
Um Kundinnen und Kunden über das eigene Angebot zu informieren, sich als Arbeitgeber zu positionieren und in der eigenen Region bekannter zu werden, ist die Facebook-Fanpage die am besten geeignete Vernetzungsmöglichkeit. Die zehn folgenden Tipps helfen dabei, sich vom Wettbewerb abzugrenzen und mit den gewünschten Zielgruppen in Kontakt zu kommen.
1. Gutes Profil- und Titelbild erstellen Als erstes fallen beim Besuch der Fanpage das Profil- sowie das Titelbild der Seite ins Auge. Sie sollten individuell gestaltet sowie aussagekräftig sein und auch zur eigenen Marke passen. Das bedeutet, dass sich das Corporate Design der Bäckerei darin wiederfindet. So schafft man Wiedererkennungswert.
Bei der Gestaltung ist darauf zu achten, dass die Bilder noch in kleiner Größe gut erkennbar sind, da sie häufig auf mobilen Endgeräten angesehen werden. Sind sie zu kleinteilig oder enthalten viel Schrift, nimmt das Auge Botschaften nicht gut auf. Weniger ist also mehr.
Die perfekte Größe für das quadratische Profilbild der Fanpage sind 170 x 170 Pixel. Facebook wandelt die Bilder entsprechend verschiedener Geräte dann um. Beim rechteckigen Titelbild betragen die idealen Maße 851 x 315 Pixel. Am Desktop wird es mit 820 x 312 Pixel, am Smartphone mit 640 x 360 Pixel angezeigt. Es lohnt sich daher, vorab zu testen, ob ein Bild auf beiden Geräten funktioniert.
2. Eigene Bilder verwenden
Auch in Postings sind Bilder ein wesentliches Element, da sie für Aufmerksamkeit sorgen. Eine möglichst hohe Bildqualität ist dafür wichtig. Dabei müssen es nicht immer Bilder von Profis sein, auch Smartphones erzeugen heute Bilder von hoher Qualität.
Im Gegensatz zu gekauften Fotos aus Stockfoto-Datenbanken wirken Bilder aus dem eigenen Betrieb – mit Mitarbeitenden, aus der Backstube und den Fachgeschäften – authentisch und zeigen die Unternehmenspersönlichkeit. Sie sind daher meist die bessere Wahl.
3. Inhalte mit Mehrwert bieten
Damit eine Facebook-Fanpage Reichweite bekommt, muss sie Interaktion mit ihrer Fangemeinde generieren. Dafür sorgen Link Klicks, Likes oder auch andere Interaktionen, zum Beispiel das Teilen eines Beitrags. Bild- und Videoinhalte sind bei Nutzerinnen und Nutzern besonders beliebt.
Damit sie aber Aufmerksamkeit erhalten, müssen Postings zu den eigenen Wunsch-Zielgruppen passen und von ihnen als relevant eingestuft werden. Wer die passenden Inhalte dafür erstellen möchte, sollte daher die Bedürfnisse, Fragen und Wünsche der Kundschaft und potenzieller Arbeitskräfte gut kennen.
4. Das Profil vollständig ausfüllen
Facebook bietet die Möglichkeit, viele Informationen über ein Unternehmen im Profil der Fanpage zu hinterlegen. Dazu zählen zum Beispiel aktuelle Öffnungszeiten, eine Unternehmensbeschreibung, Kontaktdaten sowie Hinweise auf ein Impressum und die Datenschutzerklärung. Wichtig ist, alles konform zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu gestalten. Alle diese Informationen geben den Menschen Orientierung.
5. Wichtige Beiträge fixieren
Auf der Fanpage selbst werden Beiträge umgekehrt chronologisch dargestellt, der jüngste erscheint immer oben. Kommen neue Postings hinzu, rutschen ältere weiter nach unten. Ein wichtiger Beitrag, der nach wie vor aktuell ist, kann oben auf der Seite fixiert werden, das empfiehlt sich beispielsweise bei Veranstaltungseinladungen oder speziellen Aktionen.
Dafür wechselt man zunächst in die Seitenbetreiber-Ansicht (Bild 1) und klickt dann auf die drei Punkte rechts oben neben dem entsprechenden Posting (Bild 2). Hier wird dann „Beitrag fixieren“ ausgewählt.
6. Regelmäßig posten
Damit sich ausreichend Interaktion auf einer Fanpage entwickelt, ist es wichtig, regelmäßig neue Inhalte anzubieten. Social-Media-Profis posten sogar mehrmals täglich. Einer Marketing-Studie zufolge zeigt das allerdings nur bei Seiten mit mehr als 10.000 Follower/innen eine positive Wirkung. Sind es weniger, empfiehlt sich maximal ein Beitrag am Tag.
Selbst das kann für manche Unternehmen allerdings zu viel sein, denn jeder Beitrag bedeutet Vorbereitung und somit zusätzlichen Aufwand. Nur ein Posting in der Woche ist der Studie nach jedoch zu wenig, um erfolgreich zu wachsen. Die geplante Menge sollte also irgendwo dazwischen liegen.
7. Beiträge vorplanen
Manche Themen fallen einem spontan ein, andere können bereits einige Zeit vor der geplanten Veröffentlichung vorbereitet werden. Das spart Zeit, denn so ist es möglich, gleich mehrere Postings auf einmal anzulegen. Wichtig ist, sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Inhalte zu machen. Bilder, Texte oder Videos kann man dann in einem Rutsch fertigstellen und aufeinander abstimmen.
8. Auf Kommentare antworten
Social Media heißt nicht umsonst „Social“. Das Medium basiert auf wechselseitiger, also sozialer Kommunikation. Als Unternehmen sollte man diese nicht einseitig gestalten und grundsätzlich zeitnah auf Kommentare sowie Fragen antworten.
Auf diese Weise erhöht sich die eigene Sichtbarkeit und auch die Bindung zur Kundschaft wird vertieft. Ausführliche Kommentare animieren wiederum zu weiterer Interaktion mit anderen Nutzerinnen und Nutzern – und die wird vom Facebook-Algorithmus belohnt.
9. Werbefunktion nutzen
Ohne hin und wieder Geld in die Hand zu nehmen, ist die zu erreichende Reichweite auf Facebook allerdings begrenzt. Wie viele andere Betreiber sozialer Netzwerke hat auch Facebook die Sichtbarkeit rein organischer Beiträge von Unternehmen in der Vergangenheit zunehmend eingeschränkt. Mit organisch sind alle unbezahlten Inhalte gemeint.
Es lohnt sich daher, ab und zu die Werbemöglichkeiten von Facebook zu nutzen und beispielsweise eine interessante Aktion oder eine Neueröffnung mit einer Werbekampagne zu begleiten. Eine solche Kampagne kann man über den Facebook Ads Manager unter facebook.com/business/tools/ads-manager vorplanen und durchführen. Hier legt man auch das Ziel der Kampagne fest, zum Beispiel Link-Klicks oder neue Gefällt-mir-Angaben zu generieren.
10. Insights auswerten
Für Administrierende von Facebook-Seiten stellt das Unternehmen zahlreiche Daten und Statistiken zur Verfügung, die man in die weitere Planung stets einbeziehen sollte. Sie zeigen zum Beispiel, zu welchen Uhrzeiten die eigenen Fans auf Facebook aktiv sind und welche Beiträge am meisten Reichweite generiert haben. Dieses Wissen sollte man nutzen, um künftige Postings entsprechend zu optimieren.
So kann es zum Beispiel sein, dass ein Posting am Vormittag wesentlich mehr Aufmerksamkeit generiert als ein ähnliches am Nachmittag. Wer hier aufmerksam hinschaut, wird für die eigenen Zielgruppen die richtigen Schlüsse ziehen können.
Pflege ist alles
Alles in allem ist eine Facebook-Fanpage schnell erstellt und kann mit einfachen Mitteln gepflegt werden. Damit sie erfolgreich wird, braucht es allerdings einen professionellen Auftritt sowie passende Inhalte für die Zielgruppen.
Wer regelmäßig regelmäßig für interessante Inhalte sorgt, wird schnell erkennen, welche Inhalte gerne konsumiert werden und wie man den Aufbau einer treuen Fangemeinde durch relevante Beiträge weiter unterstützt.
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Tipps für gute Fotos
• das Motiv passt zum Inhalt des Postings
• das Foto ist scharf und gut ausgeleuchtet (möglichst kein Gegenlicht)
• das Bild zeigt eine interessante Perspektive
• das Wichtigste sticht hervor, alles Überflüssige wird entfernt
• auch im Hintergrund lenkt nichts ab
• der Blick wird gezielt gelenkt, zum Beispiel mit Tiefenschärfe
• ein Porträt zeigt nach Möglichkeit den ganzen Körper, den Oberkörper oder den Kopf (keine Gliedmaßen abschneiden)
• für eine Makroaufnahme gezielt Einzelheiten hervorheben und stark vergrößern
Tipp
In der Meta Business Suite (facebook.com/business/tools/meta-business-suite) ist es möglich, mehrere Postings vorzubereiten und die Facebook-Fanpage sogar mit einem Instagram-Profil zu verknüpfen. Für beide Plattformen passt man das Posting an, zum Beispiel indem man für Instagram Hashtags und/oder andere Bilder verwendet als für Facebook.
Fotos:
Coloures-Pic
JuanCi Studio
PhotoPlus+
REXPIXEL
wachiwit
Auszug aus Ausgabe 02/2023
Dieser und weitere interessante Artikel erschienen in Ausgabe 02/2023 von BROTpro. Die komplette Ausgabe kann im Alles-rund-ums-Hobby-Shop bestellt, direkt im Browser gelesen oder über die App von BROT im Google Play Store beziehungsweise Apple App Store bezogen werden.